Vergessene Bielefelderinnen: Antonie Dietrich (1816-1885) – Schulgründerin und Lehrerin.
Die Rheinländerin eröffnete 1855 in Bielefeld eine private evangelische Mädchenschule. Nachdem die Lehrerin zuvor in Köln und Solingen tätig war, kam sie 1843 mit ihrem Mann nach Bielefeld.
Als Ehefrau und Mutter zweier Töchter unterrichtete sie bis zur offiziellen Schulgründung zunächst ehrenamtlich. Ihre Schule entstand in Konkurrenz und als Alternative zur öffentlichen Mädchenschule, der „Vereinstöchterschule“, die vielen Eltern als „zu demokratisch“ und zu wenig christlich galt.
Unterrichtet wurden an der Dietrichschen „Familienschule“, die sich zunächst in der Privatwohnung an der Kreuzstraße befand, nicht nur jüngere Mädchen, sondern auch jeweils einige ältere Schülerinnen, die auf die Lehrerinnenprüfung vorbereitet wurden.
1868 verließ Antonie Dietrich Bielefeld. Am 20. September 1895 verstarb sie in Bad Kösen. Die von ihr gegründete Schule existiert in Bielefeld noch heute unter dem Namen „Ceciliengymnasium“.
Foto: Gustav Haeyn-Wilms, Hof-Fotograf, Bielefeld, 1902.