Vergessene Bielefelderinnen: Anna Lindemann (1892-1959), Pädagogin, Kommunistin, Freidenkerin.
Am 17. August vor 129 Jahren wurde Anna Lindemann (geb. Jaspers) in Bielefeld geboren. Nach einem Lehramtsstudium trat sie in die Kommunistische Partei Deutschlands ein und engagierte sich mit ihrem Mann Walter Lindemann in der Freidenkerbewegung.
Das Paar lebt im thüringischen Gotha, wo Anna Lindemann auch KPD-Abgeordnete des Stadtrats war. 1926 bereiste sie mit einer Freidenkerdelegation die Sowjetunion. Als in Deutschland die Faschisten an die Macht kamen, wurde Anna Lindemann zeitweilig in Schutzhaft genommen. Von 1936 bis zur Ausbombung 1944 suchte das Ehepaar mit seiner Tochter Unterschlupf bei Annas Familie in Bielefeld. Als Privatlehrer überstanden die Pädagogen, die Mitglied der Widerstandsgruppe um den Berliner Lehrer Kurt Steffelbauer waren, die Kriegsjahre.
Nach 1945 machte Anna Lindemann eine wissenschaftliche Karriere an den Universitäten Jena und Berlin. Am 6.12.1959 starb die in ihrer Heimat in Vergessenheit geratene Bielefelderin an den Folgen eines Autounfalls.