Vergessene Bielefelderinnen: Thyra Hamann-Hartmann (1910-2005). Textilkünstlerin und Professorin.
Thyra Hamann-Hartmann wurde am 30. Oktober vor 111 Jahren in Posen geboren. Nach ihrer Ausbildung an der höheren Fachschule bekam sie ein Stipendium für die Textil-Ingenieur-Schule Krefeld. Dort wurde sie in der Meisterklasse für Textile Flächenkunst von dem ehemaligen Bauhauslehrers Georg Muche unterrichtet, der ihre Arbeit wesentlich beeinflusste.
Nachdem sie ihre Meisterprüfung als Weberin abgelegt hatte, leitete sie das Studio für Webgestaltung an der Krefelder Schule. 1950 wurde sie an die Werkkunstschule Bielefeld berufen, an der ihr die Professur verliehen sowie die Leitung der Textilabteilung übertragen wurde. Ihre auch international ausgezeichneten Arbeiten waren von der Formensprache des Bauhauses inspiriert.
Da sie sich für die Verbesserung der Stellung der Frau, für hohe ethische Werte, Menschenrechte für alle und Gleichheit, Entwicklung und Frieden einsetzte gehörte war Thyra Hamann-Hartmann 1958 zu den Mitbegründerinnen der Soroptimistinnen in Bielefeld. Nach ihrer Pensionierung war sie ab 1976 ist sie als freischaffende Textilkünstlerin in Berlin tätig. Dort starb Thyra Hamann-Hartmann im Februar 2005.